Zum Zwecke des Baus eines Festspielhauses sollte das südlich neben der Beethovenhalle am Erzberger Ufer gelegene alte Studentenwohnheim abgerissen werden. Es sei sowieso sanierungsbedürftig. Das Studentenwohnheim wurde dem Studentenwerk gekündigt und steht bald leer. Was soll nun damit geschehen, wo das Festspielhaus nur ein Traum geblieben ist?
Zum Zwecke des Baus eines Festspielhauses sollte das südlich neben der Beethovenhalle am Erzberger Ufer gelegene alte Studentenwohnheim abgerissen werden. Es sei sowieso sanierungsbedürftig. Das Studentenwohnheim wurde dem Studentenwerk gekündigt und steht bald leer. Was soll nun damit geschehen, wo das Festspielhaus nur ein Traum geblieben ist?
Dies war Thema im Planungs- sowie im Wirtschaftsausschuss in der letzten Augustwoche. Die SPD will wohl am liebsten das Haus abreißen, ein neues bauen und dort Sozialwohnungen einrichten. Das Grundstück in teuerster Lage müsste dazu wohl zu einem Spottpreis an die Vebowag oder andere Investoren halb verschenkt werden. Was würden wohl die Steuerzahler dazu meinen, nachdem sie gerade erst die Folgen der Grundsteuererhöhung zu tragen haben? Die Ratsmehrheit setzte durch, dass die weitere Verwendung des Grundstücks ergebnisoffen geprüft wird.
„Allianz für Bonn“ – Sprecher Hans Friedrich Rosendahl erklärte, dass eine endgültige Entscheidung erst nach einer städtebaulichen Prüfung erfolgen könne. Dazu müsse die künftige Verwendung der Beethovenhalle klar feststehen. Wenn es in Bonn demnächst hoffentlich ein Hallenkonzept unter Berücksichtigung des neuen Saales im WCCB geben werde, könnte sich herausstellen, dass zur Ergänzung der Beethovenhalle weitere Räume für Tagungen und Seminare, Konferenzen, Proberäume für Künstler oder Büros für Kongressverwaltung benötigt würden. Deshalb sei eine Festlegung auf eine Nutzung etwa für Wohnzwecke vorab nicht möglich. Grundsätzlich sprach sich die AfB auch gegen einen Verkauf dieses Schlüsselgrundstücks im Zusammenhang mit der Beethovenhalle aus; allenfalls käme eine Vergabe in Erbpacht infrage bei der das Grundstück später wieder an die Stadt zurückfalle.
Studentenwohnheim zu schlecht für Flüchtlinge?
Vorübergehend sollten hier nach Meinung der „Allianz für Bonn“– dies war übrigens auch die Meinung der Linken – Flüchtlinge untergebracht werden. Ein Haus, das bis Dezember 2015 als Wohnheim für Studenten genutzt werde, sei zweifellos in 2016 auch noch zur vorübergehenden Unterbringung von Asylbewerbern geeignet. Die Verwaltung machte geltend, dass Umbaumaßnahmen für Rollstuhlfahrer und Familien notwendig seien sowie sonstige Modernisierungen. Tatsache ist jedoch, dass ein großer Teil der jetzt flüchtenden junge Männer sind, die in Deutschland ihr Glück versuchen wollen. Warum nicht im Studentenwohnheim junge Asylanten unterbringen und Familien mit Kindern und Rollstuhlfahrer in der Ermekeilkaserne oder dort, wo sowieso gebaut wird? Man sollte die Dinge nicht komplizierter machen als sie ohnehin schon sind. Das alte Studentenheim ist wesentlich besser als eine Unterbringung in Turnhallen oder Zelten, wie es andernorts geschieht.
Mehr Hotelübernachtungen – Gründe unbekannt
Freudig berichtete die Verwaltung über eine Zunahme der Hotelübernachtungen um 2 % auf knapp 15.000 im Jahr 2014. Die Frage, ob das Plus von rund 300 Einzelübernachtungen auf eine stärkere Belegung der Hotels mit Flüchtlingen durch und auf Kosten der Stadt Bonn zurückzuführen ist, oder ob es sich tatsächlich um Übernachtungen von zahlenden Touristen und Geschäftsreisenden handelt, konnte, nicht beantwortet werden. Nun warten wir darauf, welche Antwort dazu hoffentlich in Kürze ergeht. Über eine steigende Attraktivität der Stadt und zusätzliche Einnahmen sollte man sich erst freuen, wenn man weiß, was Sache ist.
HFR