Poppelsdorf hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem der beliebtesten und belebtesten Wohn-, Geschäfts- und Ausgehviertel in Bonn entwickelt. Logisch, dass dort nach Lücken für mögliche weitere Bebauung gesucht wird. Und man ist fündig geworden. Und zwar einerseits im Poppelsdorfer Zentrum Clemens-August-Straße über der Autobahn und andererseits nord-westlich von Im Wingert zur Trierer Straße.
Im Planungsausschuss wurde nun am 7. Juni von einer breiten Mehrheit die Verwaltung beauftragt zu prüfen, ob nicht doch eine Bebauung der Lücke an der Clemens-August-Straße durch eine Autobahn-Überbauung auch an der östlichen Seite zur Reuterstraße hin möglich gemacht werden kann. Denn wenn eine zusätzliche Überbauung dazu führte, dass die Gesamtanlage dann als Tunnel anzusehen wäre, hätte das erhebliche und teure baurechtliche Konsequenzen. Die Frage ist, ob diese Erschwernis vermieden werden kann.
Die Bebauung der Autobahn hier wird von der breiten Mehrheit im Ausschuss als städtebaulich sinnvolle Lückenschließung gewünscht. Abweichend äußerte nur Hans Friedrich Rosendahl von der Allianz für Bonn, dass die Lücke auch Vorteile habe. Sie bringe Licht und Luft in die Straße und lockere das Straßenbild auf. Angesichts vom Poppelsdorfer Platz am einen Ende der Straße und Aufweitung zum Botanischen Garten hin am anderen Ende bringe die Lücke in der Mitte eine gewisse Leichtigkeit in diese Flanierstraße. Aber das blieb Einzelsicht.
Das Grundstück bei Im Wingert – Trierer Straße eignet sich in der Tat gut für eine Bebauung und Schaffung von Wohnraum. Die Bebauung sollte aber nicht wieder zu dicht und massiv, wie es die Investoren nun mal lieben, ausfallen. Zudem sollte auch die Frischluftschneise hier nicht abgeriegelt werden. Gewünscht wird vom Investor zudem die Gestattung eines sehr großen Einkaufmarktes. Aber dieser könnte dann an anderer Stelle Kaufkraft und Kunden abziehen und die Probleme des Einzelhandels, die überall auch in Bonn zu beobachten sind, verschärfen. Wir haben daher vorgeschlagen angesichts von immer wieder frei werdenden Lokalen am Poppelsdorfer Platz dort nach Optimierungsmöglichkeiten für expansionswillige Geschäfte zu suchen. Mal sehen, was daraus wird.
HFR