Fragestellung:
Zu dem Gutachten und den Folgerungen stellen sich Fragen:
1. Wieso ist eine Zahl von rd. 1000 PKW/h auf den Zubringerstraßen zum Venusberg in Spitzenzeiten untragbar im Vergleich zu anderen viel befahrenen Bonner Straßen?
2. Rechtfertigt die Entlastung von bestenfalls rund 8% an PKW auf den Zubringerstraßen zum Venusberg die hohen Investitionen in eine Seilbahn?
3. Wenn die Entlastungswirkung durch ein prohibitiv zu nennendes Parkraum-Management-System (PMS) deutlich steigt, wie würde sie sich durch ein solches PMS allein auswirken?
4. Wieso geht die Prognose von einer starken Erhöhung der Entlastungswirkung auf der zum Venusberg führenden Straße aus, wenn die Gondel in Beuel startet, obwohl zahlreiche rechtsrheinische Nutzer sie wahrscheinlich „nur“ für die Strecke Beuel – zu den Arbeitsplätzen im Bundesviertel nutzen?
5. Führt die Rheinüberquerung der Gondel zu einer signifikanten Stau vermindernden Entlastungswirkung auf den Bonner Brücken?
6. Teilt die Verwaltung die Einschätzung, dass die Verkehrszunahme auf der Robert-Koch-Straße in der Vergangenheit als außerordentlich moderat zu bezeichnen ist und welche sind die Hypothesen und Modellannahmen der Prognose, dass es zukünftig zu der entscheidenden Verkehrszunahme kommen soll?
7. Stimmt die Verwaltung der Einschätzung zu, dass es insbesondere bei der jüngeren Bevölkerung Einstellung- und Verhaltensänderungen bezüglich des MIV kommt und dass die rasante Zunahme von Elektro-Fahrrädern für alle Bevölkerungskreise zu einer individuell gewünschten Verlagerung des Verkehrs von MIV zu Fahrrad führt? Inwieweit ist das in der Prognose berücksichtigt?
8. Welches sind die Kriterien, die entscheiden, ob in der möglichen Trasse für eine Seilbahn eine baumfreie Schneise in den Kottenforsthang geschlagen werden muss oder ob die Gondeln über die bestehenden Bäume hinweg schweben können?
9. Warum wird eine Spitzenkapazität der Gondeln von 3600 Personen/Stunde (6 Gondeln a 10 Personen je Minute) vorgeschlagen, wenn man nur mit bis zu 7000 Fahrten am Tag rechnet? Bezieht sich diese Zahl auf Hin- und Rückfahrt pro Person oder sind es nur 3500 Fahrten in jede Richtung?
10.Würde die Parkraum-Problematik der Uni-Kliniken nicht besser durch ein weiteres Parkhaus, das vernünftigerweise mit einer Signalanlage zur Fahrzeug-Lenkung hin zu freien Plätzen sein sollte, deutlich entschärft?
11.Sind die Staus auf dem Venusberg, die den Busverkehr so sehr behindern, dass eine Entlastung durch Zusatzbusse nichts bringen soll, nicht stark durch die Baustelle, die abschnittsweise zu einspuriger Straße führt, bedingt?
Begründung:
Das Projekt wird als notwendig und alternativlos dargestellt. Basis ist aber weitgehend nur eine Prognose. Deren Werte weichen stark von den Vergangenheitswerten ab. Insbesondere kann es nicht sein, dass die Annahmen des Computer-Prognose-Modells wie in einer Black-Box intransparent bleiben.