Die Allianz für Bonn beantragt, dass die Stadt zügig ein Toiletten-Konzept vorlegt.
In allen von Touristen besuchten Städten findet man sie heute. Bei unseren rheinischen Schwestern in Köln und Düsseldorf, im westfälischen Münster, Berlin und München sowieso: Moderne City-Toiletten. Äußerlich modern gestaltet und mit Stadtinformationen oder Werbung versehen passen sie auf den Domplatz in Münster oder an die Düsseldorfer Prachtmeile Kö. Das Innere hat nicht mehr die früher übliche „Anrüchigkeit“. Automatische Reinigung nach jeder Benutzung ist selbstverständlich. Und sogar Rollstuhlfahrer finden Platz in ihnen.
Deshalb fordert die Allianz für Bonn in ihrem Antrag für den Planungsausschuss: Die Stadtverwaltung möge das Konzept öffentlicher Toiletten, an dem sie arbeitet, so frühzeitig, zweckmäßigerweise im Sommer 2017, vorlegen, dass die Umsetzung, zumindest in einer ersten Stufe mit hoher Priorität rechtzeitig bis Ende 2019, also bis zum Beginn der Beethovenfeierlichkeiten 2020, erfolgen kann. Sie möge dabei auch die Möglichkeit von Toiletten in den Parkhäusern und Tiefgaragen, insbesondere in denjenigen, die zur Renovierung bzw. Sanierung anstehen, einbeziehen.
Im Zusammenhang mit den Haushaltsberatungen im Dezember 2016 wurde bereits durch Zustimmung des Rates zur Stellungnahme der Verwaltung zu dem Bürgerantrag mit Rang 8, DS 1613461, beschlossen, dass die Verwaltung in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Bonn ein Konzept für öffentliche Toiletten erarbeitet und vorlegt.
Die Notwendigkeit dafür ergibt sich, weil City-Toiletten mittlerweile zum Standard in allen von Touristen besuchten Städten gehören, aber in Bonn erkennbar fehlen. So hat die Marktforschung zu Bonn als Touristenstadt, über die im Herbst 2016 berichtet wurde, ergeben, dass Bonn in den meisten Punkten attraktive Angebote für Touristen hat, nur im Punkt Versorgung mit öffentlichen Toiletten sehr schlecht abschneidet. Es ist weiterhin bekannt, dass bei vielen Gruppen-Reisen, die per Bus oder Schiff anreisenden Gäste von ihrem Veranstalter gewarnt werden, dass die Versorgung mit “Entsorgungsmöglichkeiten” in Bonn schlecht ist.
Bonn kann es sich nicht leisten, hier deutlich unter den Standard anderer Städte zurückzufallen, und zwar 1. wegen des zunehmenden Bedarfes bei einem zunehmenden Anteil älterer Bevölkerung, 2. weil es sein Profil als Stadt mit schöner Aufenthaltsqualität schärfen will, 3. um dem zunehmenden Tourismus, der auch infolge zunehmender Uno- und WCCB-Gäste erwartet wird, Rechnung zu tragen und 4. speziell, um nicht im Beethovenjahr 2020 in einem wichtigen Punkt übel aufzufallen.
Der Standard für solche Ver- bzw. Entsorgungseinrichtungen ist in den letzten Jahren gestiegen, weil es dafür inzwischen gute Möglichkeiten gibt. City-Toiletten sind heute modern gestaltet. Sie verfügen über automatische Reinigung nach jeder Benutzung. Es gibt sie geräumig und tauglich für Rollstuhlfahrer. Außen bieten sie Möglichkeiten zur Stadtinformation und Werbeflächen. Sie werden als Teil der “Stadtmöblierung” u.a. auch von Wall und Stroer angeboten.
Daneben haben inzwischen auch moderne Parkhäuser und –Garagen, die nun mal Anlaufstelle für viele City –Besucher sind, ein Toilettenangebot.
Stellungnahme der Verwaltung:
Das Konzept befindet sich zurzeit in der verwaltungsinternen Erstellung. Hierzu werden auch Projekte aus anderen Städten in NRW begutachtet und auf Umsetzbarkeit bei der Bundesstadt Bonn geprüft. Die verwaltungsinterne Abstimmung gestaltet sich sehr umfangreich und ist mit vielen städtischen Fachbereichen und auch externen Beteiligten abzustimmen.
Sobald ein Entwurf für ein gesamtstädtisches Konzept für „öffentliche Toilettenanlagen“ vorliegt, werden die entsprechenden Gremien umgehend informiert.
Aus dem Planungsausschuss:
Der Fraktionsvorsitzende Hans Friedrich Rosendahl rügte die Stellungnahme der Verwaltung zu unserem Antrag „City-Toiletten (DS 1710460)“. Er erhielt seitens der anderen Fraktionen volle Zustimmung. Da die Verwaltung keinen Termin zur Vorlage eines Grobkonzeptes vorlegen wollte, wurde einem Beschleunigungsantrag der Fraktion einstimmig zugestimmt.
Die Fraktion wird darauf achten, dass dieser Antrag zeitgerecht seinen Weg durch die beteiligten Verwaltungseinheiten findet.