Der Bonner Oberbürgermeister Nimptsch will nicht für eine zweite Amtszeit antreten. Jedem Politiker gebührt Respekt, der auf die Fortführung seines Amtes verzichtet, ohne dazu unmittelbar durch öffentlichen Druck gezwungen zu sein,also nicht an seinem Stuhl klebt.
Der Bonner Oberbürgermeister Nimptsch will nicht für eine zweite Amtszeit antreten. Zunächst einmal habe ich vor jedem Politiker Respekt, der auf die Fortführung seines Amtes verzichtet, also nicht an seinem Stuhl klebt, ohne dazu unmittelbar durch öffentlichen Druck gezwungen zu sein.
Zur Person: Positiv fand ich zwei Erlebnisse mit ihm gleich zu Beginn unserer Tätigkeit als neue Stadtverordnete: Als ich nach dem Gottesdienst vor der ersten konstituierenden Ratssitzung Gelegenheit hatte, mich ihm kurz als neuer Stadtverordneter und als Fraktionsvorsitzender der AfD vorzustellen, begrüßte er mich mit einem freundlichen „Willkommen im Rat“. So soll es sein bei gesitteten Menschen; üblich war das nicht überall in NRW, im Ruhrgebiet gab es eine komplette Ausgrenzung der AfD-Mandatsträger. Das zweite Erlebnis betrifft eine Begegnung mit einem städtischen Beamten in unserem Fraktionsbüro, der ganz nebenbei bemerkte, Nimptsch lese alles und man merke, wenn er nicht da sei – das war ein gutes Zeugnis für einen Chef.
Zur Sache: Die Aufklärung um den WCCB Skandal ist nicht viel weitergekommen. Konzeptionelle Weichenstellungen für die Zukunft, die unsere Stadt braucht, erfolgten nicht. Bonn trieb dahin, vor allem in ein großes Haushaltsloch. Allenfalls der Vorschlag des OB im Bereich der Kultur durch eine Fusion der Bonner Oper mit der Kölner Geld zu sparen, war ein konzeptioneller Spar-Versuch, allerdings mit untauglichen Mitteln und ohne Erfolg.
Ohne den Druck zur Wiederwahl hat der OB jetzt verkündet, dass Bonn Abschied von XXL-Leistungen nehmen muss. Das stimmt. Aber dieser Abschied wäre besser während der eigenen Amtszeit erfolgt, als ihn dem Nachfolger zu hinterlassen.
HFR